Pressebericht, Thüringer Allgemeine, 22. Januar 2019

Ehringsdorf. Über die Rahmenplanung für den Ehringsdorfer Anger und das angrenzende Brauereigelände können sich Interessierte morgen beim öffentlichen Teil einer Sitzung des Ortsteilrates Oberweimar/Ehringsdorf informieren. Das durch die Stadt beauftragte Weimarer Planungsbüro Quaas legt ein Konzept für die perspektivische Umgestaltung des Angers und Ideenskizzen für die Bebauung des Brauereigeländes vor.

„Auf diesen Moment haben Stadtverwaltung und Planer seit Frühjahr letzten Jahres hingearbeitet. Uns freut, dass wir jetzt etwas in die Hände bekommen, das für alle verbindlich ist“, betont die Ortsteilrätin Ines Bolle . Sie erinnerte daran, dass „akuter Handlungsdruck entstand, als ein Investor einen großen Teil des Brauereigeländes erwarb“ und sein Bauvorhaben bei den Anwohnern für Unmut sorgte.

Maßgeblich kam der Prozess durch die Forderungen des Ortsteilrates wieder in Gang. Seit 2012 habe ein sehr gutes Konzept für die Ortsmitte vorgelegen, sei aber in der Schublade gelandet. „Wir als Ortsteilrat haben immer wieder angefragt, mit Beharrlichkeit und viel persönlichem Einsatz das Projekt auf einen guten Weg gebracht“, erinnert Bolle . „Dazu war natürlich das Entgegenkommen der Stadtverwaltung notwendig.“

So habe die Beigeordnete Dr. Claudia Kolb den Investor, den Beirat für Baukultur, alle zuständigen Ämter, den Planer und Ortsteilräte an einen Tisch geholt. Zudem flossen Anregungen aus einer Ideenwerkstatt ein. Neben der Perspektive sei es laut Bolle wichtig, dass der Investor für das Brauereigelände mit dem Rahmenplan Richtwerte erhalte, um dem Anger die gebührende Fassung zu geben.

Zentraler Wunsch sei eine verkehrsberuhigte Ortsmitte, die zu Geselligkeit und Begegnung einlädt. Erreicht worden seien die Anwohner-Forderungen, die Einfahrt zur Tiefgarage nicht in die Braugasse zu legen sowie die angrenzenden Häuser in Höhe und Länge zu reduzieren. Kritik ernte, dass durch die Neubauten kein Platz, sondern ein Straßenschlauch entstehe.

Ortsbürgermeister Karl-Heinz Kraass sieht allerdings nicht alle Ziele im Rahmenplan erreicht. So seien viele Verkehrsfragen sowohl für den ruhenden wie für den fließenden Verkehr eben nicht gelöst.

In die Betrachtungen einbezogen wurde die Rosenvilla am Hainweg. Die Ruine sei nicht nur ein Schandfleck, sondern vor allem ein Sicherheitsrisiko. Zur häufigen geäußerten Kritik der direkten Anwohner betonte Kraass: „Ich hoffe, dass nach den konkreten Vorschlägen auch Taten folgen – diese dürfen aber nicht wieder auf die lange Bank geschoben werden.“ Er fordere bereits seit Jahren für die „städtebaulichen Fehlstellen im Ortsteil Lösungen“ ein, erinnert der Ortsbürgermeister.

Veranstaltung: Mittwoch, 23. Januar, 19 Uhr, Vereinshaus „Zur Linde“

[Quelle: https://weimar.thueringer-allgemeine.de/web/weimar/startseite/detail/-/specific/Rahmenplan-fuer-Ehringsdorf-67392920]