Pressebericht, Thüringer Allgemeine, 11. Dezember 2018

Stadtwerke bauen Netz für Elektro-Mobilität weiter aus. Neuer Vertrag mit Stadt zu regenerativer Energie abgeschlossen

Weimar. Die nunmehr zehnte Elektro-Ladesäule haben die Weimarer Stadtwerke gestern an der Walther-Victor-Straße in Betrieb genommen. Geschäftsführer Jörn Otto und Oberbürgermeister Peter Kleine zapften auf dem dortigen Parkplatz symbolisch Strom für den Elektro-Trabant des Unternehmens ab.

Die Idee, auch in Oberweimar eine Möglichkeit zu schaffen, um die Akkus von Elektro-Autos aufzuladen, stammt von Ortsbürgermeister Karl-Heinz Kraass und konnte in Zusammenarbeit mit der Weimarer Wohnstätte umgesetzt werden. Ihr gehört der Grund und Boden, auf dem die Säule steht. Direkt davor wurden zwei Parkplätze speziell für Elektro-Autos entsprechend gekennzeichnet. Ortsteilrätin Ines Bolle schlug vor, das Angebot direkt daneben noch um einen Stellplatz für Car-Sharing-Anbieter zu ergänzen. Obgleich es ihres Wissens derzeit noch keinen mit Elektro-Fahrzeugen in Weimar gibt.

Jörn Otto kritisierte, dass die Bundespolitik die Elektro-Mobilität nicht ausreichend unterstütze. Als Beispiel nannte er, dass die Stadtwerke wie alle anderen Anbieter noch immer gezwungen sind, sich das Akku-Aufladen mit einer Kosten-Pauschale bezahlen lassen zu müssen. „Die Unterstützung von E-Mobilität sieht anders aus“, sagte Jörn Otto. Derzeit kostet das Laden mit einer Stadtwerke-Kundenkarte oder einer anderen aus dem Verbundnetz 4,50 Euro. Wer keine solche Karte besitzt und das Handy zum Bezahlen nutzt, der bezahlt pro Ladevorgang 6,50 Euro, darunter auch externe Gebühren für den Geldtransfer. Nach Angaben der Stadtwerke rechne sich für die Kunden die Pauschale, sobald sie mehr als 15 Kilowatt-Stunden zapfen. Die meisten Fahrzeuge könnten heutzutage 20, aber zum Teil auch bis 40 Kilowatt-Stunden auftanken.

Zugleich haben Jörn Otto und Oberbürgermeister Peter Kleine gestern einen neuen Vertrag zur Förderung von regenerativer Energie unterzeichnet. Der alte aus dem Jahr 2012 erwies sich nicht mehr als zeitgemäß, sagte Unternehmenssprecherin Susanne Hölbe. Über den Vertrag finanzieren die Stadtwerke aus dem Verkauf von Ökostrom jährlich 10.000 Euro für entsprechende Projekte. Bisher flossen die Mittel, über deren Vergabe ein Gremium aus Stadt, Stadtwerken und Grüner Liga entscheidet, nur für Projekte zur alternativen Energieerzeugung. Ab Januar werden auch solche eingeschlossen, die aufs Energiesparen setzen, etwa Aktionen für mehr Fahrradfahren in der Stadt. Bis zu 4000 Euro der Fördersumme können entsprechend vergeben werden. Neu ist auch, dass höchstens 1000 Euro pro Projekt fließen.

Autorin: Susanne Seide

[Quelle: https://weimar.thueringer-allgemeine.de/web/weimar/startseite/detail/-/specific/Zehnte-Ladesaeule-fuer-Weimar-in-Betrieb-genommen-1481280764]